Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,
die zweite Woche ohne normalen Unterricht hat angefangen.
Wir haben jetzt viel Zeit für uns selbst und können Dinge tun, die wir uns schon
lange vorgenommen haben und für die nie Zeit war: mal ein Buch lesen,
endlich mal den Schreibtisch aufräumen, Spiele mit der Familie spielen,
Fotobücher fertigmachen, den Garten auf Vordermann bringen
und so weiter und so weiter.
Manchmal kann die viele und ungewohnte freie Zeit aber auch zur Belastung werden. Vielleicht geht es dir/ Ihnen manchmal so:
• Ich langweile mich und vermisse meine Freunde. Ich bin unausgeglichen und weiß nichts mit mir anzufangen.
• Bei uns zuhause sind alle gereizt. Wir gehen uns schnell auf die Nerven und streiten viel mehr als sonst. Dadurch fühle ich mich unwohl.
• Bisher konnte ich mehrmals in der Woche Mannschaftssport machen. Jetzt kann ich nur noch allein oder zu zweit mit jemandem aus meiner Familie trainieren.
• Wir haben viele Aufgaben bekommen, aber ich weiß nicht richtig, wie ich diese angehen soll. Ich kann mich nicht gut organisieren und habe keine Motivation.
• Es ist alles so ungewiss, was alles noch kommen wird und wie lange die Krise dauern wird. Ich kann gar nichts planen und weiß nicht, wie es für mich weitergehen wird.
• Meine Prüfungen oder Klassenarbeiten sind verschoben. Ich hatte doch schon so gut gelernt und habe Angst, alles wieder zu vergessen.
• Ich habe Angst davor, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. Vielleicht wird in meiner Familie jemand arbeitslos und wir werden finanzielle Krisen zu überstehen haben.
• Corona und die vielen Nachrichten dazu machen mir Angst. Ich habe Sorge, dass Menschen in meinem Umfeld krank werden und sogar sterben könnten.
Wenn solche Gedanken öfter kommen und länger andauern, können sie zu einer schwerwiegenden Belastung werden. Deshalb ist es gut, wenn man mit jemandem sprechen kann.
Auch wenn gerade keine reguläre Schule ist, stehen die Lehrer zur Verfügung. Du kannst/ Sie können einfach eine Mail schreiben, um Kontakt aufzunehmen. Gerne können auf diesem Weg dann auch Termine für eine telefonische Beratung vereinbart werden.
Die Adressen stehen auf der Schulhomepage.
Hier noch ein paar weitere Tipps für die „schnelle Hilfe“
• Du hast für Prüfungen schon gelernt. Das Wissen kommt schnell wieder, wenn es so weit ist.
• Mach dir morgens einen Plan für den Tag zum Abhaken – mit deinen Aufgaben und auch schönen Sachen, z.B. Sport mit Apps oder youtube. Du musst nicht alles auf einmal schaffen.
• Lies die Corona-Nachrichten nur auf seriösen Seiten, z.B. von der Weltgesundheitsorganisation, Unicef oder großen deutschen Tages- und Wochenzeitungen, z.B. dem Spiegel. Außerdem hat der Virologe Drosten einen Info-Podcast beim NDR. Glaube nicht alles bei Instagram, etc.
• Nimm dir Zeit für schöne Sachen: Sport zuhause, chatten und telefonieren, etwas Leckeres kochen, ein Buch lesen, die Sonne genießen (nicht in Gruppen). Auch aufräumen hilft, den Kopf freizubekommen.
• Finde jeden Tag (am besten abends vor dem Schlafengehen) drei Dinge, die an diesem Tag gut waren. Das können Kleinigkeiten sein … Sei dankbar für diese schönen Dinge und versuche mit diesen Gedanken einzuschlafen.
• Mache anderen eine Freude. Verschicke an Familie oder Freunde ein nettes Bild oder eine Videobotschaft, dann können andere miterleben, was sich bei dir gerade so tut.
• Denke daran, dass wir in einem Land und zu einer Zeit mit sehr guten Möglichkeiten für Medizin und Versorgung leben.
• Denke immer daran: Allen geht es im Moment genauso wie dir. Deshalb können viele dich gut verstehen und man kann sich im Gespräch näherkommen.
• Hilf denen, die Hilfe brauchen und bitte um Hilfe. Vielleicht brauchen deine Eltern Unterstützung im Haushalt oder du kannst Freunden, die mit den Aufgaben nicht zurechtkommen, etwas erklären. Es ist schön, gebraucht zu werden, etwas Sinnvolles zu tun, und aus Krisen können wir gestärkt hervorgehen, wenn wir zusammenhalten.
Wenn du/Sie weitere professionelle Hilfe benötigst/benötigen, kannst du/können Sie auch die Hilfetelefone nutzen, z.B.:
• die Nummer gegen Kummer: Elterntelefon: 0800-111 0 550, Kinder- und Jugendtelefon: 116111
• die Telefonseelsorge 0800-111 0 111
• bei Gewalt in Familien 08000 - 116 016
Zum Herunterladen hier anklicken